...ja, bin ja seit Freitag abend nicht mehr zuhause gewesen. Auch heute morgen noch nicht, wir beide sind direkt aus Hannover nach a) Achim und ich dann gleich weiter nach b) Bremen (zufällige Alliteration) weiter. Sehe ich Die Katze also erst heute nachmittag wieder.
Grund für das Ganze: Gestern ja bei
Chez Heinz gewesen, weil da 2 Bands spielten.
Einlass war auch erst um 21:00 und die Vorband begann um Viertel vor Zehn. Das waren
Desert Planet aus Finnland, die so 8Bit-Nintendo-Musik mit Beats machen. Dazu Rumgehüpfe und Videoschau.
Waren eigentlich sehr geil. Die Videospielmusiken von damals sind ja eh sehr eingängig und ohrwurmgefährlich, weswegen das zwar musikalisch etwas gewöhnungsbedürftig war (für die, die sowas noch nie gehört haben), aber die Melodien halt sehr toll klangen.
Hauptact waren natürlich
Eläkeläiset die sich wiedermal von ihrer besten Seite zeigten. Musikalisch besser als DP, aber auf die Musik kams auch nicht so an. Wiedermal liefen die "Masters of Humppa" vorher durchs Publikum und bei einem Klosbesuch pinkelte Bassist Martti Varris neben mir. Das war während ihres Auftritts.
Hab ne Menge nette Fotos gemacht, in Hannover war ja auch noch Das Große Rumgerenne Über Mehr Als 40 Kilometer, da war die ganze Stadt voll mit ... Rumrennern. Fotos bei Flickr, später, jetzt wieder arbeiten.
Mein Mauszeiger schwebt über dem "Jetzt kaufen"-Button bei iTunes.
iTunes - Tiger Tunes, das passt super.
Auch wenn ich ständig "Tuens" schreibe.
Nächsten Miwo sind die im Schlachthof, spätestens dann entscheidet sich wohl, ob der Finger zuklicken kann.
(Erstmal n Kaffee holn)
Okay, ich war sehr positiv übergerascht, dass ich draussen vorm Schlachthof noch Leute getroffen hab, die ich kannte: Sascha und Hagen, beide ehemalige Pizzafahrer und nun Studenten, standen da rum, froren und tranken Bier. Eigentlich wäre Haiko auch noch dabei gewesen, aber der war krank. Und saß nun bei Sascha zuhause und ... trank oder so. Keine Ahnung, wenn ich den nicht beim Pizzafahren erlebt habe, war der eigentlich immer betrunken.
Einmal - da war Haiko schon ein Jahr oder so beim Zivildienst und ich hatte ihn dementsprechend lange nicht mehr gesehen - habe ich ihn bei Helden & Freunde Open Air gesehen, da wurde er über mich hinweggetragen. Nüchtern sah er auch nicht mehr aus.
Ja, gestern war er krank und ich müsste es heute eigentlich auch sein, denn es war nun mal schweinekalt da draussen und der Umstand, dass mir Sascha auch noch ein Bier angeboten hat, machte das ganze nicht wärmer (tatsächlich war das Bier im Vergleich zur Luft schön warm). Da ich auch nicht damit gerechnet hatte, dass ich noch 5 Minuten draußen stehen würde, habe ich nur 2 T-Shirts und nen Kapu angezogen. Der Kapu ist eh total verwarzt (habe ich die letzten Monate zum Pizzafahren angezogen) und der ließe sich somit einfach in eine Ecke quetschen. Ein Verlust wäre auch nicht so schlimm gewesen.
Aber erstmal rein.
Drinnen Schlange und - oh Wunder - eine Garderobe. Nun gut, es war ja auch kalt und alle (bis auf mich) kamen in dicken Mänteln. Hätten die keine Garderobe gehabt, wäre sicherlich vor der Bühne eine kritische Masse erreicht worden und die Tribüne eingestürzt.
An Geld hatte ich noch 10€ dabei, die mussten einmal noch für Getränke reichen und zweimal fürs Parkticket. Von daher habe ich dem Merchandising-Stand nur einen kurzen Besuch abgestattet - T-Shirts 15€, Buttons gabs nur von der Vorband, Rest uninteressant. Keine Sticker.
15€s find ich schon heftig, aber die Jungs haben wohl inzwischen einen gewissen Lebensstil erreicht und müssen den halten.
So, Vorband.
La Grande Illusion macht (
~en? Da war noch eine Frau mit auf der Bühne...) Popmusik mit englischen Texten. Rhythmusspur aus dem Computer, dazu Live! Gitarre, Tamburin und Frau-am-Keyboard (aber nur einmal). Insgesamt recht nett. Zu mehr als Kopfnicken und höflichem Applaus hats beim Publikum aber nicht gereicht. Ich stand auch direkt vor einer Box, so dass mir der Bass die Organe zerhämmert hat. Computerbass, Bumm-Bumm.
Wo wir eben grad vom Publikum gelesen haben: es war - entgegen meiner Erwartungen - sehr voll. Die Tocos hätten kein Problem, auch größere Hallen zu füllen. Aber der Schlachthof war schon gut geeignet für all die Leute, unter denen - ganz
nach meinen Erwartungen - kaum untypische Hörer waren. Das Durchschnittsalter der Anwesenden hätte ich auf Anfang 20 geschätzt, ein paar Krawallkiddies waren dazwischen, aber auch die obligatorischen 16jährigen kamen in Trainingsjacken oder wenigstens Indie-ähnlichen Klamotten (In your face, Hamburg!
), genre-untypische T-Shirts wurden auch nicht gezeigt. Ich möchte das Publikum anhand der Musik einfach mal als intellektueller, älter und
uncooler beschreiben.
So, um auch mal zum Hauptact zu kommen:
Tocotronic (Link, doh!) wurden zunächst von Jan Wigger angekündigt. Der kam im weißen Anzug mit schwarzer Fliege auf die Bühne, hat erstmal noch 15 Sekunden weitergeraucht, dann das Publikum begrüsst, sich vorgestellt, die Band angekündigt und allen einen netten Abend gewünscht. Hehe.
Da merkt man gleich, hier kommt nicht irgendeine 15-Minutes-Band, sondern was Anderes, Größeres.
Und sie fingen dann gleich an. Obwohl ich mich über den CD-Rand hinaus nie weiter mit der Band beschäftigt habe und auch kaum News zu denen mitbekomme, wurden mir auf einmal wieder die Namen und Gesichter der Bandmitglieder bewusst - als ich mir neulich das "Pure Vernunft..."-Cover angeguckt habe, konnte ich keinen Namen einem Instrument zuordnen. Ich konnte mich auch nicht dran erinnern, welcher der Vier offiziell der Neue ist.
Als die vier dann auf die Bühne kamen, war mir alles klar - Dirk, Arne hinten, da ist ja auch Rick McPhail. Schön.
Ich weiß es nicht genau, aber ich denke mal, dass die aktuelle Scheibe komplett durchgespielt wurde. Gut, da kannte ich die Lieder immerhin alle. Und kommt einem die Platte zuhause eher ruhig vor (Maike konnte davon einschlafen), rocken die Lieder live unglaublich mehr! Zwischen den neuen Songs kamen einige der etwas älteren und auch ein, zwei ganz alte. Somit war die Hälfte der Songs für mich eher neu.
Die Menge ging ganz gut ab, Dirk hat auch seine Flasche ins Publikum gegeben, wo sich ein paar Männer (!) um sie gekloppt haben. Ich stand am rechten Rand der Bühne und habe die paar Pogo-ähnlichen-Wellen mitbekommen und abgebremst. Für sowas bin ich wohl zu alt. Haare schütteln reicht mir da und ist auch für die Leute hinter mir angenehmer (glaube ich mal, aber so lang sind die Haare ja auch nicht
) - angenehmer im Sinne von angerempelt werden.
Vor mir stand ein kleiner Mann ("Mann" nur, weil er etwa volljährig war) mit seiner Freundin (nicht volljährig, die beiden einzigen, die eher nicht da hinpassten) - irgendwann musste er sie im Arm halten und dabei "tanzen" - und mir dabei seinen Ellenbogen in den Magen rammen.
Alles in Allem verhielt sich die Menge sehr ruhig. Die Ordner mussten zwar in jedem Lied die Monitore wieder an den Rand schieben, aber sonst ist nichts passiert.
Schade war, dass Tocotronic inzwischen so selektiv ihre Stücke auswählen müssen, dass einfach ein paar Klassiker nicht gespielt wurden. Insgesamt haben die 4 Jungs anderthalb Stunden gespielt, sind 2x wieder rausgekommen und haben am Ende noch richtig Hamburger Schule-mässig gerockt.
Kein Sex.
Keine Trainingsjacken auf der Bühne.
Und die Slayer-Parallele: Dirk hatte ein Buffy-Tshirt an.